Ich werde immer wieder gefragt was ist EMDR Therapie, was sind die Nebenwirkungen einer EMDR Therapie, wie lange dauert EMDR Therapie, ist das eine EMDR Psychotherapie Methode, gibt es auch EMDR Therapie Musik, wo gibt es EMDR Therapie in Stuttgart. Hier gebe ich Dir alle nötigen Informationen dazu und lade Dich gerne zu einer EMDR Therapie in Stuttgart in meiner Praxis ein.
Definition der EMDR Therapie
Die EMDR-Therapie ist eine moderne und anerkannte Form der Psychotherapie. Sie wurde von der US-amerikanischen Psychologin Francine Shapiro erfunden. Sie entdeckte, dass horizontale, schnelle Augenbewegungen eine beruhigende Wirkung haben.
EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing. Das bedeutet auf Deutsch „Desensibilisierung und Neuverarbeitung durch Augenbewegungen“ (von Informationen). Die EMDR-Therapie ist eine spezielle Behandlung für Menschen, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden. Sie kann aber auch bei anderen psychischen Problemen helfen.
Was ist PTBS?
PTBS ist eine seelische Erkrankung, die bei einigen Menschen nach einer bedrohlichen Situation entsteht. Sie fühlen sich immer wieder in die Situation zurückversetzt und erleben sie erneut. Dabei haben sie oft Panikattacken und Albträume. PTBS kann das Leben sehr schwer machen. Die genauen Ursachen von PTBS sind noch nicht vollständig geklärt. Man vermutet aber, dass das Gehirn der Betroffenen die Situation nicht richtig verarbeiten und speichern konnte. Man nennt das eine dysfunktionale Erinnerung.
Die EMDR-Methode hilft dem Gehirn, die traumatischen Erlebnisse richtig zu verarbeiten. Wenn das Gehirn die Situation “abgelegt” hat, kann der Betroffene wieder ein normales Leben führen.
In der EMDR Therapie denkt der Patient, angeregt durch den Therapeuten, an die belastende Situation. Dann soll der Patient mit den Augen den Fingerbewegungen des Therapeuten folgen. Die Augenbewegungen regen das Gehirn an, die Situation zu verarbeiten.
Wichtige Elemente der EMDR-Therapie
Normalerweise kann das Gehirn belastende Erfahrungen verarbeiten. Aus Erfahrungen lernt man, man wächst daran. Auch seelisch belastende Erfahrungen verlieren nach einer Zeit ihren Einfluss auf die mentale Stabilität. Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden.
Manchmal funktioniert diese Fähigkeit zur Verarbeitung nicht. Die Erinnerung bleibt dann für den Betroffenen in der rohen, emotionalen Form bestehen.
Die PTBS-Erkrankung und ihre Symptome sind also eine Folge einer Erfahrung. Der therapeutische Ansatz ist daher die Nachverarbeitung der falsch gespeicherten Information.
Der beste Weg ist hier die Verarbeitung im EMDR-Prozess. Dadurch kann eine schnellere Nachverarbeitung der schädlichen Erinnerung erfolgen.
Die Erinnerung verliert ihren wiederholenden und emotionalen Charakter. Sie wird zu einer ‚normalen’ Erinnerung an ein schlimmes Ereignis. Damit bessern sich meistens die Symptome des Patienten.
Wie läuft eine EMDR-Therapie ab?
Vorbereitung der EMDR-Therapie
Zu einer EMDR-Therapie gehört natürlich eine gründliche Anamnese und Vorbereitung der Patienten. Dabei gibt der Therapeut der Stabilisierung genug Zeit. In der Stabilisierungsphase werden oft EMDR-Techniken zum Aufbau positiven Materials, wie der ‚Kraftort‘, verwendet.
Der Therapeut hilft dem Patienten zunächst bei der Auswahl der zu bearbeitenden Erinnerung. Dann bringt er den Patienten durch gezielte Fragen dazu, die Erinnerung in sanfter Weise zu aktivieren. Diese Vorbereitung erleichtert die anschließende Verarbeitung der Erinnerung.
Verarbeitungsphase in der EMDR-Therapie
Der Therapeut fordert den Patienten nun auf, kurz auf die Erinnerung zu achten und dann mit den Augen seinen Fingerbewegungen zu folgen. Durch die schnellen Augenbewegungen wird die Informationsverarbeitung des Gehirns angeregt. Der Therapeut lässt den Patienten nun eine Reihe von Augenbewegungen machen. Nachdem der Patient eine Reihe von Augenbewegungen gemacht hat, fragt der Therapeut ihn nach seinen Eindrücken. Dann soll er wieder den Fingern mit den Augen folgen. Dieser Ablauf wird so oft wiederholt, bis die Erinnerung nicht mehr belastend ist.
Dann hilft der Therapeut dem Patienten, einen positiven Gedanken zu verankern. Auch hier werden Augenbewegungen eingesetzt. Am Schluss der EMDR-Therapiesitzung überprüft der Therapeut, ob der Patient die Sitzung mit einem guten Körpergefühl abschließen kann.
Es folgt ein Gespräch über die Erlebnisse während der Behandlung.
Wie lange dauert eine EMDR Sitzung?
Viele Fragen sich wie lange dauert eine EMDR Sitzung. Eine EMDR Therapiesitzung kann bis zu 90 Minuten andauern. Der Patient empfindet sie oft anstrengend, aber auch erleichternd. Nach einer Therapiesitzung sollten sich Patienten eine Ruhepause gönnen.
Zu Beginn der nächsten Sitzung wird der Therapeut nach Veränderungen seit dem letzten Mal fragen. Danach bestimmt er mit dem Patienten das weitere Vorgehen.
Wann hilft die EMDR-Therapie? – Indikationen und Nebenwirkungen
Die EMDR-Therapie ist eine gut erforschte Therapie zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung. Für Deutschland ist die Anerkennung durch den wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie als wissenschaftlich fundierte Behandlungsmethode für die PTBS bei Erwachsenen wichtig. Die Anerkennung für die Behandlung der PTBS bei Kindern- und Jugendlichen steht noch aus.
Voraussetzung für die EMDR-Therapie ist die Identifizierung der traumatischen Erinnerungen, die die Symptome verursachen. Nur so kann man diese Ursache bearbeiten und die Angststörungen und weiteren Beeinträchtigungen beseitigen. Die Verbindung zwischen erinnerter Situation und Symptomen ist nicht immer leicht zu erkennen. Daher können hypothesengeleitete Versuche auch scheitern.
Die dysfunktional gespeicherte Erinnerung kann zum Beispiel die Erinnerung an eine traumatische Erfahrung, ein Schmerzgedächtnis, ein Suchtgedächtnis, ein Angstgedächtnis oder Erinnerungen aus dem Netzwerk depressiver Erfahrung des chronisch depressiven Patienten sein. Der Ansatzpunkt ist flexibel wählbar. Letztlich ist die Behandlung mit der EMDR-Therapie immer durch den Zusammenhang zwischen ursprünglicher Erfahrung und Symptomatik sowie durch den Wechsel von Fokussierung und Stimulation gekennzeichnet. Nebenwirkungen einer EMDR Therapie sind bislang noch nicht bekannt, sie kann lediglich ohne Erfolg sein.
Wann wird die EMDR Therapie angewendet und wann nicht?
Die EMDR-Therapie wird bei chronischer und komplexer PTBS, sowie auch akuter Traumatisierung angewendet. Veröffentlichungen deuten zudem eine Wirkung bei:
- Schmerzstörungen,
- Angststörungen,
- stoffgebundener Abhängigkeit und
- rezidivierender Depression an.
Eine Veröffentlichung berichtet über positive Ergebnisse bei Patienten mit Psychosen des schizophrenen Formenkreises.
Voraussetzung für eine Behandlung mit der EMDR-Therapie ist:
- ausreichende reale Sicherheit
- ausreichende körperliche, soziale und psychische Stabilität
- ausreichende Affekttoleranz
EMDR Therapie ist NICHT anwendbar bei:
- akuter Suizidgefahr,
- unkontrolliertem Drogenkonsum,
- massivem selbstverletzendem Verhalten und
- einer akuten Psychose
Letztlich ist die Abklärung im Gespräch mit einem gut ausgebildeten Therapeuten notwendig. Falls auch Du eine EMDR Therapie in Stuttgart machen möchtest, melde dich gerne bei mir und dann werden wir das im Rahmen meiner Einklangtherapie besprechen und planen.
Autorin: Hallo, ich bin Monika Ravkin, Dein Coach in Stuttgart. Ich hoffe, der Beitrag hat Dir gefallen und falls auch Du ein Life Coaching benötigst, kannst Du Dich gerne bei mir melden. Wir finden bestimmt eine Lösung für Deine Herausforderung im Rahmen meiner Einklangtherapie und Coaching Stuttgart.