WORK-LIFE BALANCE COACHING

‚Arbeit ist gut, vorausgesetzt, du vergisst nicht zu leben!‘

Ein ausgewogenes Verhältnis von Beruf und Privatleben zu finden, fällt vielen Menschen schwer. Sie streben nach beruflicher Anerkennung und opfern dafür oft mehr Zeit, als sie für persönliche Angelegenheiten haben. Dabei vernachlässigen sie ihre Familie, ihre Freunde und ihre Hobbys. Die Folge ist, dass die Leistung abnimmt und der Dauerstress zu ernsthaften Beeinträchtigungen der körperlichen und seelischen Gesundheit führen kann, im schlimmsten Fall zu einem Burnout. Auch Studien belegen, dass immer mehr Menschen unter Stress leiden und mit ihrer Work-Life-Balance unglücklich sind. Schon der antike Philosoph Aristoteles sprach mit seinem Konzept der „Eudämonie“ von einem gelungenen Leben, das das volle Potenzial eines jeden ausschöpft. Work-Life-Balance könnte man als die moderne Version davon verstehen. Statt sich an Aristoteles zu orientieren, könnte heute ein Coaching die richtige Lösung sein.

Was bedeutet der Begriff Work-Life-Balance?

Der Begriff Work-Life-Balance beschreibt das Gleichgewicht zwischen der Zeit, die man für die Arbeit und die Zeit, die man für persönliche Bedürfnisse aufbringt. Menschen, die generell zufriedener sind, sind im Vergleich zu unzufriedenen Menschen konzentrierter und leistungsfähiger, egal ob bei der Arbeit oder zu Hause. Das Ziel ist, trotz einer Vollzeitbeschäftigung, genügend Zeit für private Leidenschaften zu finden. Das können „Quality Time“ mit Familie und Freunden sein oder Aktivitäten, wie Sport und Lesen. Laut einer Studie der OECD, die untersucht, wie gut Menschen Beruf und Familie vereinbaren können, sind viele mit ihrer Work-Life-Balance unzufrieden. Die Studie zeigt, dass viele Menschen sich auch nach der Arbeit noch um Probleme, die mit der Arbeit zusammenhängen, kümmern. Außerdem wird festgestellt, dass viele Menschen wegen ständiger Belastung, privaten Interessen nicht nachkommen können. Durch die fortschreitende Digitalisierung, dem demografischen Wandel, dem Wettbewerbsdruck auf dem Arbeitsmarkt, steigenden Flexibilitäts- und Erreichbarkeitsanforderungen, verschlechtert sich der Trend in den letzten Jahren weiter in eine negative Richtung. Die Bedeutung und das Bedürfnis einer intakten Work-Life-Balance ist auch vielen Unternehmen bewusst. Deshalb ergreifen sie immer mehr Maßnahmen, um eine gesunde Work-Life-Balance für ihre Arbeitnehmer zu schaffen. Unter anderem bieten Unternehmen flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, eine Familienpflegezeit oder Gesundheits- bzw. Fitnessangebote an. Immer mehr Unternehmen holen sich aber auch externe Hilfe, indem sie spezialisierte Coaches einsetzen, die bei Work-Life-Balance Themen helfen sollen. Die Einstellung eines Coaches ist jedoch nicht die Regel und so bleibt die Entscheidung über ein Coaching noch immer Sache des Arbeitnehmers. 

Für wen ist ein Work-Life-Balance Coaching geeignet?

Ob Führungskraft oder alleinerziehend – Überforderung im Job, ein unerfülltes Privatleben oder einfach eine tägliche Erschöpfung sind weit verbreitete Phänomene und können schon Grund genug sein, einen Coach zu beauftragen. Work-Life-Balance Coaching ist für jeden geeignet, der ein Ungleichgewicht oder eine Unausgewogenheit im Alltag spürt oder meint, seinen Alltag effizienter gestalten zu können. Ein Coach kann nicht nur dabei helfen, die Gründe zu finden, sondern auch wirksame, individuell angepasste Lösungsansätze entwickeln. Kleine Änderungen in Routine, Planung und Vorgehensweise können schon einen Unterschied machen. Work-Life-Balance hängt von den persönlichen Wünschen und Vorlieben ab. Ein Work-Life-Balance Coaching ist daher immer auf die persönlichen Bedürfnisse einer Person abgestimmt. Der Coach wird auf die speziellen Wünsche des Klienten eingehen und mit ihm die kritischen Punkte erarbeiten. Ein höheres Maß an erlebter Kontrolle, Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit hat positive Auswirkungen auf Work-Life-Balance Konflikte und die Gesundheit. 

Das ist das Ziel des Coachings – es wird den Klienten unterstützen, sich in beiden Bereichen weiterzuentwickeln, ohne sich für einen zu entscheiden. Eine gesteigerte Lebensqualität ist dann eine natürliche Folge. Durch reflektive Arbeit wird der Coach gemeinsam mit dem Klienten innere Hindernisse und Überzeugungen, wie „Ich muss das immer perfekt machen!“ zu lösen versuchen. Dazu gehört auch die Überprüfung des Selbstmanagements und der inneren Wünsche. Außerdem wird er mit dem Klienten Prioritäten festlegen, neue Strategien zur Bewältigung entwickeln und bestehende ausbauen. Dies soll bei zukünftigen Belastungen einen nachhaltigen Umgang mit den eigenen Ressourcen fördern. Ein Coach hat auch viele Möglichkeiten praktisch anzusetzen. Er kann zum einen Gesundheits-, Stress- und Zeitmanagementmodelle anwenden – ein Beispiel ist das Zeit-Balance-Modell. Hier wird auf die vier grundlegenden und für eine gesunde Work-Life-Balance wesentlichen Lebensbereiche Sinn, Körper, Leistung und Kontakt eingegangen. Andererseits kann ein Coach konkrete Erholungsmaßnahmen einleiten. Das kann von sportlicher Aktivität, Lesen, Schlafen, Entspannungsübungen, bis hin zu Yoga, Meditation und autogenem Training reichen. Oft haben Klienten hier schon Vorkenntnisse, an die der Coach anknüpfen kann. Wenn keine solchen Kenntnisse vorhanden sind, kann der Coach situationsbezogen Wissen vermitteln und mit dem Klienten passende Erholungsmaßnahmen erarbeiten. Diese dienen als Puffer bei den kraftzehrenden Veränderungen und können dann in den Alltag integriert werden. Der erhöhte Bedarf an Erholungskompetenzen wird schon heute vor allem vom flexiblen Coaching-Sektor abgedeckt. Mit den gestiegenen Anforderungen der heutigen Gesellschaft werden diese in Zukunft immer wichtiger werden. Auch ohne akuten Anlass kann jeder schon in vorbeugender Hinsicht von einem Coaching profitieren und so nicht nur die scheinbar begrenzte Zeit des Tages verlängern und Überarbeitung vermeiden, sondern auch viel über sich selbst lernen.